Geschichte des VZI

Die Vereinigung der Zürcher Internisten (meist Verein genannt, abgekürzt: der VZI) wurde am 25. März 1961 gegründet mit dem Ziel der Pflege freundschaftlicher Beziehungen und der Kollegialität sowie der Wahrung der Standesinteressen der Internisten des Kantons Zürich (Statuten) . Ein weiterer Vereinszweck war - und ist es bis heute - die berufliche Fortbildung in Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Diese Absichten konnten, nicht zuletzt dank der Freizügigkeit bezüglich der Aufnahme aller internistisch tätigen Kollegen, realisiert werden. So waren unter den Mitgliedern des Vorstandes immer auch Vertreter der Hausarzt­medizin, Spezialisten und Repräsentanten der Spitäler. Zudem wurden durch gegenseitige Vertretungen und/oder dem Entsenden von Delegierten in die Vorstände enge Kontakte zur Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) – heute Schweizerische Gesell­schaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) –  und zur Ärztegesellschaft Zürich (AGZ) gepflegt.

Der erste Präsident des VZI war Dr. Otto Alb aus Zollikon, der bis 1967 amtierte. In dieser An­fangszeit zählte der Vorstand sieben Mitglieder. Von 1967 – 1973 hatte Dr. Konrad Huber aus Zürich das Präsidium inne, und von 1973 bis 1981 stand Dr. Felix Veraguth dem VZI vor. Neben Tarifproblemen war vor allem die Öffentlichkeitsarbeit wesentliches Thema der da­mals zwei Mal pro Jahr stattfindenden Sitzungen des Vorstands. Bereits in der Anfangs­periode waren mit Prof. Paul Frick auch die Spitäler vertreten. Die Generalversammlungen fanden jeweils im Restaurant Sonnenberg im Anschluss an ein Gast-Referat einer renom­mierten Persönlichkeit (z.B. Regierungsrat Wiederkehr) statt.

Von 1981 bis 1987 amtierte Dr. Hans Stocker als Präsident. In seine Zeit fällt auch das 25jährige Jubiläum des VZI, das nach einer Schiffsfahrt auf dem Rhein auf Schloss Laufen gefeiert wurde. Traktanden der damaligen Vorstandssitzungen waren unter anderem Fragen zum Privattarif, zur Weiterbildung und zur Untervertretung der frei praktizierenden Internisten im Vorstand der SGIM. In den ersten dreissig Jahren, d.h. bis 1990, lag der Mitgliederbeitrag unverändert bei SFr. 10.- pro Jahr.

Im Jahre 1987 wurde das Präsidium von Dr. Werner Bauer übernommen, der seit 1981 als Aktuar im Vorstand tätig war. In diesen Jahren standen Tariffragen (Labortarife), der Beginn der kontrollierten Fortbildung, die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit mit Radiosendungen und die Zusammenarbeit mit der SGIM und der AGZ im Zentrum der Interessen. 1990 betrug das Vereinsvermögen SFr. 16 359.- bei 167 Mitgliedern. In diese Zeit (1994) fällt die Gründ­ung der Arbeitsgruppe Patientenzufriedenheit (ARPAZ) in Zusammenarbeit mit dem Be­triebs­wirtschaftlichen Institut der ETH Zürich. Diese Arbeitsgruppe sollte ein Instrument zur Messung der Patientenzufriedenheit in der ambulanten Praxis erarbeiten. Projektver­ant­wortliche waren Martin Häcki und Ruedi Frey. Das Resultat war ein vorfrankierter Frage­bogen, der in der ambulanten Praxis den Patienten abgebeben wurde und anonym zur zentralen Auswertung eingeschickt werden konnte. Die Evaluation der Patientenzu­frieden­heit wurde anfänglich alle drei Jahre durchgeführt.  Nachdem die Arbeitsgruppe ab einem gewissen Zeitpunkt keine weiteren Aktivitäten mehr entwickelte, wurde das Restkapital der Gruppe mit Beschluss der GV 2016 zugunsten der Qualitätskommission der SGAIM übertragen.

Mit der Wahl von Dr. Werner Bauer in den Vorstand der SGIM übernahm als sechster Präsident Dr. Ruedi Frey aus Rüti von 1997 bis 2000 das Präsidium des VZI. Er führte die Arbeit seiner Vorgänger konsequent weiter und wurde 2000 durch das langjährige Vor­stands­mitglied Dr. Beat Meier aus Zürich als Präsident abgelöst. In diesen Jahren wurde das alljährliche Frühjahrssymposium – inzwischen eine der beliebtesten Fortbild­ungen im Raume Zürich – erstmals an der Uni Irchel durchgeführt. Bis 2002 fanden jährlich vier Vorstands­sitzungen statt; seit 2003 sind es fünf bis sechs Sitzungen pro Jahr. 2003 wurde der Mit­gliederbeitrag auf SFr. 30.- erhöht.

Von 2003 bis 2004 war Dr. Urs Dürst aus Zollikon Präsident des VZI. Während seiner Amts­zeit baute er die seit 2001 bestehende Homepage der Zürcher Internisten weiter aus. Die Statuten wurden überarbeitet und unter kundiger juristischer Begleitung auf den neuesten Stand gebracht. Die guten Einnahmen aus den Symposien führten dazu, dass der VZI ab 2004 steuerpflichtig wurde. Die Generalver­sammlung von 2003 fand im Anschluss an ‘SGIM Regional Highlights’, die thematisch auf den Jahreskongress des American College of Physicians ausgerichtet war, im Lake Side Casino Zürichhorn statt (Themen: Burn-out des Arztes, elektronische Medien in der Praxis, Ärzte im Umgang mit den Medien). In diese Zeit fällt auch die Einführung des Zulassungs­stopps für Ärzte. Zudem beschäftigte sich der Vorstand mit der geplanten Einführung des TARMED und setzte sich weiterhin mit der direkten Medikamentenabgabe durch Apotheker auseinander.  

Von 2004 bis 2009 war Dr. Stefan Zinnenlauf als neunter Präsident des VZI tätig. Auch seine Amtszeit war geprägt von politischen Diskussionen um das Tarifsystem TARMED, Kostenneutralität, Zulassungsstopp und Revision des kantonalen Gesundheitsgesetzes. Zudem wurden der Fortbildung – namentlich der Organisation des VZI-Symposiums – grosse Aufmerksamkeit geschenkt und die bestehenden guten Kontakte auf kantonaler und nation­aler Ebene wurden intensiver gepflegt. Die Innere Medizin am USZ wurde in eine Vielzahl eigenständiger Kliniken aufgeteilt. Es konnte eine universitäre Einheit für Haus­arztmedizin gegründet werden. Zudem wurden Kurse in Didaktik und Rhetorik für angehende Lehrärzte organisiert.

Von 2009 bis 2019 amtierte Frau Dr. Regula Capaul als erste Präsidentin des VZI. Ihre Hauptanliegen  waren die Vertretung aller Internisten im VZI und die Erhaltung dessen Einheit. Entsprechend hat am 1. September 2010 die Vereinigung Zürcher Internisten zusammen mit der Gesellschaft für Allgemeinmedizin des Kantons Zürich (GAZ) mit der Foederatio Medicorum Practicorum (FMP), dem Verein der Hausärzte Zürich (VHZ) und verschiedenen kantonalen Ärztenetzwerken (Wintimed AG, Hawa, Ärztenetzwerk Säuliamt) den „Dachverband Hausärzte Zürich“ gegründet. Bei der ersten Delegiertenversammlung am 4. März 2010 sind zudem die Vereinigung Zürcher Kinderärzte (VZK) und die zmed AG beigetreten. Um dies zu ermöglich, wurde der Mitgliederbeitrag per 2010 auf SFr. 50.- erhöht. In der Fortsetzung dieser Bemühungen wurde anlässlich der nationalen Bildung einer neuen Fachgesellschaft „Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM)“ eine kantonale Umsetzung dieser Verbindung geprüft. Die Vorstände der Vereinigung Zürcher Internisten (VZI) und der Gesellschaft für Allgemeinmedizin des Kantons Zürich (GAZ) erarbeiteten einen Zusammenschluss, um die Wahrung der Standesinteressen der Fachärzte für Allgemeine Innere Medizin auf kantonaler Ebene zu stärken und die berufliche allgemeininternistische Fortbildung auf kantonaler Ebene zu koordinieren und zu fördern. Die Statuten des VZI wurden im Juli 2013 im Hinblick auf den gemeinsamen Facharzttitel ‘FMH Allgemeine Innere Medizin’ überarbeitet. Die Integration des GAZ (Gesellschaft für Allgemeine Medizin im Kanton Zürich) in den VZI erfolgte anlässlich der GV vom 14.7.2016, und der VHZ (Verein Hausärzte Zürich) konnte anlässlich der GV vom 6.7.2017 in den VZI integriert werden. Damit zählt der VZI aktuell gegen 1000 Mitglieder.

Im Rahmen der erwähnten Zusammenschlüsse wurden auch das Logo und der Homepage-Auftritt in ein neues aussagekräftiges und zeitgemässes Format gebracht. Seit dem 1.1.2018 ist die Homepage modernisiert und erfreut sich grosser Beliebtheit.

Wegen ihres Engagements als Co-Präsidentin der SGAIM trat Frau Dr. Capaul vom VZI-Präsidium zurück, und an der VZI Generalversammlung 2019 wurde Frau Dr. Corinne Weber als neue Präsidentin gewählt.

 

Traditionsgemäss findet seit Ende der 70er-Jahre das Symposium der Vereinigung der Zürcher Internisten statt. Thematisch wurden dabei in den ersten Jahren die verschiedenen Subspezialitäten der Inneren Medizin in regelmässigem Wechsel beleuchtet; so z.B. 1998 das Thema "Gastro­enterologie und Pneumologie", 1999 "Praktische Angiologie". Diese Veranstaltung fand seit Mitte der 80er-Jahre jeweils an einem Donnerstagnachmittag im März im Konferenzzentrum Zürichhorn statt. 
Vom Jahr 2000 an wurde das Symposium ganztägig an der Uni Irchel  durchgeführt (Thema 2000:  "Der internistische Notfall"). Seit 2001 wird auf ein Hauptthema verzichtet und ein ausgewogenes Spektrum der gesamten Inneren Medizin und ihrer Nachbargebiete behandelt. Ein Mix aus Haupt­referaten, Workshops und eine Industrieausstellung mit über zwanzig Firmen – mehrheitlich aus dem Pharmabereich –  haben die Besucherzahlen in den letzten Jahren auf über 400 Teilnehmer ansteigen lassen. Neben Referenten aus der Praxis werden bekannte Dozenten verschiedener Kliniken und Hochschulen aus der gesamten Schweiz zu Vorträgen eingeladen. Diese mit acht Stunden Fortbildung von der SGAIM anerkannte Veranstaltung ist bei der Ärzteschaft sehr beliebt.

In den 90er-Jahren lag die Organisation im Konferenzzentrum am Zürichhorn in den Händen von Dr. Fechter, in den Jahren 2000 - 2002 bei den Vorstandsmitgliedern Dr. Urs Dürst und von 2003 bis 2005 bei Dr. Albert Zingg. Von 2006 bis 2009 zeichnete Dr. Jürg Pfisterer für das Symposium verantwort­lich. Von  2010 bis 2014 oblag die Organisation des Symposiums Dr. Stefan Zinnenlauf. Am 4.7.2011 konnte im Rahmen eines Jubiläumssymposiums der 50. Geburtstag des VZI im Lakeside, Zürichhorn gefeiert werden. Seit 2014 wird das Symposium durch Prof. Stephan Vavricka, seit 2016 gemeinsam mit Frau Dr. Barbara Himmelmann organisiert.

 

Obwohl wichtige Unterlagen aus früheren Zeiten fehlen, hoffen wir, mit diesen bruchstück­haften Aufzeichnungen die Geschichte der Vereinigung der Zürcher Internisten in grossen Zügen dokumentiert zu haben. An dieser Stelle bedanke ich mich für die ausgezeichnete Vor­arbeit des langjährigen Vorstandsmitgliedes und Vereinspräsidenten Dr. Urs Dürst sowie für die Beiträge und Anmerkungen von Dr. Werner Bauer.

 

Zürich, Sommer 2019                                                                                  Martin Kaufmann

 

Personelles der VZI

Präsidenten der VZI

1961 - 1967  Otto Alb, Zollikon

1967 - 1973  Konrad Huber, Zürich

1973 - 1981  Felix Veraguth, Zürich

1981 - 1987  Hans Stocker, Zürich

1987 - 1997  Werner Bauer, Küsnacht

1997 - 2000  Rudolf Frey, Rüti

2000 - 2003  Beat Meier, Zürich

2003 - 2004  Urs Dürst, Zollikon

2004 - 2009  Stefan Zinnenlauf, Zürich

2009 - 2019 Regula Capaul, Zürich

seit 2019     Corinne Weber, Zürich

Ehrenmitglieder der VZI

1986   Otto Alb 1. Präsident, Zollikon 
           Felix Veraguth 3. Präsident, Zürich

1990   Hans Stocker 4. Präsident, Zürich

1997   Werner Bauer 5. Präsident, Zürich

2004   H. Herold Quästor, Beisitzer, Revisor

2008 Max Stäubli, Vertreter Spitalinternisten, Zollikerberg

2013 Urs Dürst, 8. Präsident, Zollikon

Vorstandsmitglieder

chronologisch gemäss unseren (wohl unvollständigen) Akten:

1961:   P. Frick (-1973) 

1973:   H. Bächtold, A. Staehelin A, E. Leuthold, J. Wanner, G. Martz, K. Huber 

1980:   H. Herold, J. Braaker 

1981:   W. Bauer A, H. Herold, O. Haab, G. Kaufmann (-1989), E. Leuthold (-1989),
            M. Rothlin (-1987), F. Veraguth, M. Rhomberg, M. Schuppli

1987:   H. Kappeler (-1991), Ch. Sauter (-1991), M. Häcki,

1988:   P. Fechter (-1998), R. Peter (-1995), M. Stäubli

1990:   W. Woodtli (-1992)

1991:   K. Baumann, H.Herold, P. Fechter, O. Haab, M. Häcki, C. Sigg (-1998),
            E. Nützi-Constam (1998), Ch. Kuhn (-2004), H. Zürcher (-2003)

 1994:  B. Meier (- 2005); E. Russi (-2008)

1995:  U. Dürst (-2006) E. Nützi-Constam (-1998)

1999:  Ch. Kuhn-Bänninger (-2004) V. Richner (-2010)

2000:  A. Hermann (-2005); A. Zingg (-2013)

2002:  Ch. Meili (-2007); St. Zinnenlauf

2003:  J. Pfisterer (- 2013)

2004:  R. Capaul

2005:  U. Senn (-2014)

2006:  E. Bächli (-2015), A. Fantin (-2009), J. Brühwiler (-2017)

2008:  E. Battegay (-2019), D. Ritscher

2010:  M. Kaufmann

2012:  St. Vavricka

2015:  B. Himmelmann

2016:  A. Bänziger, L. Heuss, C. Weber

2017:  R. Albrecht

2019:  D. Schär